Grundsätzliche Begriffe & Eisenarten

Einfaches Falzhufeisen: Der Falz beginnend im 2/6 des Zehenbereich und endet am letzten Drittel vor dem Schenkelende.
Durchgehender Falz: Der Falz ist vom linken bis zum rechten Schenkelende ohne
Unterbrechung durchgehend. Die durchgehende Falz bietet einen erhöhten Gleitschutz.

 

Zehenrichtung

 

Unerlässlich ist das Anbringen der Zehenrichtung.

1. Bei unseren Beschlägen wird sie heiß angebogen, d.h. der gesamte Zehenbereich ist etwas nach oben gebogen, oder

2. zumindest angeschmiedet, d.h. sie ist nur an der bodenzugewandten Seite durch den Hufschmied angeschmiedet,während die hufzugewandte Seite gerade geblieben ist. Die zweite Methode wird meist an den Hintereisen angewendet. Die erste an den Vorderhufen.
 

 

Verlauf der vorgefertigten Nagelkanäle: Die Lochung der Nagelkanäle ist in den Verlauf der Hornwände gesetzt, das bedeutet der Nagelkanal im Zehenbereich zeigt nach innen, der zweite Nagelkanal zeigt weniger nach innen, während der dritte fast gerade steht und der vierte gerade bzw.  schon leicht nach außen geneigt ist, wenn er denn noch verwendet wird. Ist der Verlauf der Nagelkanäle nicht der Hornwand angepasst, wird der Sitz des Nagels nicht der Hornwand und ihrem Verlauf gerecht.
Ränderung bodeneng: Die Schenkelkante ist nach innen/unten abgeschrägt.
Ränderung bodenweit: Die Schenkelkante ist nach außen/unten abgeschrägt.


 

Grundsätzliche Eisenbeschläge und ihre Funktion

Einfaches Falzhufeisen mit und ohne Zehenkappe für normale Hufe und
Pferde ohne Bewegungsablaufprobleme. Teilweise mit schon leichten Abänderungen für Problemfälle verwendbar.

Einfaches Falzhufeisen mit und ohne
Seitenkappen für normale Hufe und Pferde ohne Bewegungsablaufprobleme. Teilweise mit schon leichten Abänderungen für Problemfälle verwendbar.

Beim geschlossenen Hufeisen sind die beiden Schenkelenden durch einen Steg miteinander verbunden. Es ist darauf zu achten, dass der Strahl ca. 2 – 3 mm Luft hat damit die Strahllederhaut nicht gequetscht wird. Evtl. muss der Steg zum Strahl hin etwas abgedacht werden. Diese Eisen sind geeignet wenn irgend ein Abschnitt des Tragerandes (z.B. äußere Trachte) entlastet werden soll. Der Sinn darin ist die Druck- bzw. Lastverteilung auf eine größere Fäche zu Übertragen. Weiteres wird auf weichen Böden ein Absinken der
Trachten  vermindert. Ebenso ist eine vertikale Bewegung der Hufkapsel komplett verhindert.


 

Eiereisen: Hier sieht das Hufeisen von der Form wie ein Ei aus. Der Sinn dieses Beschlages ist die Unterstützung des Sehnen-, Bänder-apparates, z.B. der tiefen Beugesehne.
Weiteres ist der Sinn ähnlich dem geschlos- senen Hufeisen, nur ragt der hintere Teil des Eiereisens weiter und so besser unterstützend über den Trachten- und Ballenbereich hinaus.

Der Standardhufnagel
 

-  Nagelkopf mit Markierung
-  Nagelhals
-  Nagelklinge
-
 Zwicke
-  Nagelspitze

Die Hufnägel sind aus relativ kohlestoffarmem Stahl gefertigt. Daher sind sie je  nach  Ausführung  unterschiedlich  weich  bzw.  elastisch.  Sie  unterscheiden sich  in  Kopfform  und  im  Profil  ihres  Schaftes  voneinander.  Je  nach verwendetem  Hufschutz  muss  die  Form  des  Kopfes  gewählt  werden.
Abhängig  vom  Beschlag  und  von  der  Hufgröße  wird  die  Größe  des jeweiligen  Nageltypen  ausgesucht. Auch das Gewicht und  die  Belastung  des
Pferdes spielen eine Rolle bei der Nagelwahl.

Beim Ansetzen des Hufnagels an der weißen Linie muss die Markierung am Nagelkopfimmer zum Strahl zeigen, ebenso die gerundete Zwicke. Die gerade Seite des Hufnagels zeigt  in Richtung äußere Hufwand.
Beim  Aufnageln  des  Beschlages,  wird  der  Hufnagel  in  die  gleiche  Schräge  wie  die Hufwand gestellt. Er soll in die Weiße Linie eindringen und schräg durch die Wand wieder nach außen verlaufen. Höher als 1/2 der Hufwand sollte nicht genagelt werden.

 

Vernagelung

Bei der indirekten Vernagelung wird die Huflederhaut nicht direkt verletzt, aber durch den Hufnagel gequetscht bzw. der Hufnagel drückt auf die Huflederhaut. Das Pferd reagiert in der Regel nicht empfindlich oder nur unmerklich. Beim Vorführen kommt es selten sofort zur Lahmheit oder zum leichten „ticken“. Nach ca. 3 bis 5 Tagen wird der Nageldruck in der Regel erst bemerkt.

Bei der direkten Vernagelung wird die Huflederhaut vom Hufnagel direkt getroffen und verletzt. Bei direkter Vernagelung wird das Pferd sich meist widersetzen  oder sofort empfindlich reagieren. Beim Vorführen lahmt das Pferd oder „tickt“ leicht. Der Hufnagel ist sofort zu entfernen, der Pferdebesitzer wird informiert. An der gleichen Stelle darf der Hufnagel kein zweites mal angesetzt werden.


Folgen der direkten und indirekten Vernagelung:
Die Folgen sind zumeist eine eitrige Huflederhautentzündung, mit Lahmheit verbunden. Die Behandlung obliegt dem Tierarzt.

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